Buchankündigung: Wenn du friedlich schlafen willst … Die Natur und der Mensch nach ANDRÉ DE TOTH

Winter 2023:

Robert Zion
Wenn du friedlich schlafen willst …
Die Natur und der Mensch nach ANDRÉ DE TOTH

Trilogie: Determinismus und Kino – Teil 2

Ca. 180 Seiten, gebunden, zahlreiche Abbildungen

Für die meisten ist der aus Ungarn stammende ANDRÉ DE TOTH der einäugige Regisseur, der mit HOUSE OF WAX (1953) einen Horrorklassiker in 3-D gedreht hat, für Martin Scorsese hingegen ist er ein „noch unbesungener Held“, ein „Regisseur für Regisseure“. Die Filme de Toths, sie sind von seiner Person und seinen Erlebnissen nicht zu trennen, denn selten hat er stetig gearbeitet, sein Leben zu leben und die Welt zu erfahren, dies erschien im stets wichtiger. Die Western, Film Noirs, Dramen, Spionage- und Kriegsfilme dieses großen Pantheisten und Existenzialisten des Kinos sind daher, ebenso sie dessen Erinnerungen („Fragments“, 1994), nicht weniger als tiefgreifende Zeitdokumente über das 20. Jahrhundert und ernüchternde Berichte über das Verhältnis des Menschen zur Natur in den Umbrüchen, Revolten und Kriegen einer Epoche und aus all den Kontinenten, auf denen er als Regisseur gearbeitet hat.

 

INHALT

Einleitung:
Wenn du friedlich schlafen willst …

  1. Teil:
    Die Natur …
  1. Teil:
    … und der Mensch …
  1. Teil:
    … nach André de Toth

Nachwort:
Im Gefängnis der Existenz

Filmografie
Bibliografie
Index

 

Ankündigung/Inhalt (PDF)

 

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Buchankündigung: ALEX GARLAND – DIE KINEMATOGRAPHISCHE SINGULARITÄT

Sommer 2024:

Robert Zion
ALEX GARLAND
Die kinematographische Singularität

Trilogie: Determinismus und Kino – Teil 3

Ca. 250 Seiten, zahlreiche Abbildungen

Mit nur vier Kinofilmen (EX MACHINA, 2015; ANNIHILATION, 2018; MEN, 2022; CIVIL WAR, 2023) und einer Serie (DEVS, 2020) dürfte der britische Schriftsteller Alex Garland (“The Beach”, 1996) innerhalb nur weniger Jahre zum bedeutendsten Autorenfilmer der Science Fiction geworden sein. Im Anthropozän ist der Mensch in die Naturgeschichte selbst und damit in das Zeitalter des Unheimlichen eingetreten. Alex Garland ist der erste Filmemacher dieses Zeitalters – er ist die kinematographische Singularität.

 

Ankündigung/Inhalt (PDF)

 

Hits: 289

Buchankündigung: FRITZ LANG IN AMERIKA

Robert Zion
FRITZ LANG IN AMERIKA
35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin
BUCHREIHE 35 #2
Trilogie: Determinismus und Kino – Teil 1
Textband: 224 Seiten
Bildband: 112 Seiten (140 Abbildungen)
Kartoniert im Schuber
LIMITIERTE ERSTAUFLAGE
€ [D] 24,50
ISBN 978-3-00-072012-3
Erscheinungstermin: Frühjahr 2023

Hier vorbestellen: 35 Millimeter-Shop

Den größten Teil seines filmischen Werkes schuf FRITZ LANG in den USA. In 20 Jahren, von 1936 bis 1956, drehte er, der bis heute einflussreichste Filmemacher aus dem deutschsprachigen Raum, 22 Filme in Hollywood, unterwarf sich dabei jedoch nie den geschriebenen und ungeschriebenen Regeln der Traumfabrik. Es ist ein zu zwei Kontinenten und Kulturen querstehendes Werk; zu persönlich, um es in gängigen Genrekategorien erfassen, zu intensiv, um seine Kraft nicht selbst heute noch wahrnehmen, zu abgründig, um seine Bedeutung für das Kino insgesamt und darüber hinaus noch länger ignorieren zu können.

Erstmals im deutschsprachigen Raum schlüsselt ROBERT ZION diese 22 Filme im Zusammenhang auf – The Secret Beyond the Door Fritz Langs in Amerika. Die zweibändige Ausgabe im Schuber erscheint im Frühjahr 2023 exklusiv als #2 der Buchreihe von 35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin.

Inhaltsverzeichnis TEXTBAND (PDF-Download)
Inhaltsverzeichnis BILDBAND (PDF-Download)

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©2022/2023 Robert Zion | ©35 Millimeter Verlag für Printmedien | All rights reserved.

 

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Buchankündigung: HOLLYWOOD UND DIE KUNST DES B-FILMS

Herbst 2025:

 

 

100 FILME VON 40 REGISSEUREN: 1916 – 1980.

Inhalt:

Vorwort: Die Kunst des B-Films

1. Kapitel: Die Schönheit der Gefühle in ALLAN DWAN

2. Kapitel: Vordergrund und Hintergrund nach JOSEPH H. LEWIS

3. Kapitel: Im menschlichen Abgrund mit EDGAR G. ULMER

4. Kapitel: Mit JACQUES TOURNEUR bei Einbruch der Dunkelheit

5. Kapitel: BUDD BOETTICHER über den Wert des Menschen

6. Kapitel: Mit SAM FULLER im Krieg

7. Kapitel: IDA LUPINO und der andere Blick

8. Kapitel: Empowerment nach JACK HILL

Supplement: Weitere B-Film-Regisseure

Jack Arnold, Roy Ward Baker, Jack Bernhard, Tod Browning, Thomas Carr, William Castle, Walter Colmes, Roger Corman, Edward Dmytryk, Felix E. Feist, Lewis R. Foster, William Girdler, Byron Haskin, Monte Hellman, Ned Hochman, Jonathan Kaplan, Phil Karlson, Edward Ludwig, Rudolph Maté, Michael Miller, Joseph M. Newman, William Nigh, Arch Oboler, Max Ophüls, Barbara Peeters, Nicholas Ray, Mark Robson, Stephanie Rothman, Sidney Salkow, John Sherwood, Alfred L. Werker, Robert Wise

Index der Filme, Personen und Produktionsfirmen

Vollständiges Inhaltsverzeichnis als PDF

 

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PROFONDO ROSSO (1975) von Dario Argento

PROFONDO ROSSO (Rosso – die Farbe des Todes, Dario Argento, 1975)

Rot
PROFONDO ROSSO (1975) oder Die Kunst des Findens

„Der Tod ist hässlich, nur Sterben ist schön“ – Sergio Leone.

PROFONDO ROSSO wird von vielen, darunter von so prominenten Filmemachern wie Quentin Tarantino, als einer der Schlüsselfilme des modernen Horrorkinos angesehen. Seine artifizielle Inszenierung und eigenartige Erzählstruktur, seine wuchtige Musik und seine glühenden Farben, seine extremste Gewalttätigkeit, seine Affinität zur bildenden Kunst und seine vielfältigen Motive und Subtexte lassen ihn als einen zu dieser Zeit einmalig kraftvollen und irritierenden Horrorfilm erscheinen. Tatsächlich aber gibt es in Argentos Film kaum ein musikalisches, motivisches oder inszenatorisches Element, das nicht bereits in seinen drei ersten gialli – zumindest in Ansätzen – vorhanden war: Die set pieces und der elliptische Erzählstil, die explizite Gewalt, das Farbschema, der Bezug auf Michelangelo Antonioni, die Illusionen und Obsessionen, der Künstler als Hauptfigur, die Motive der Kindheitstraumatisierung, unterbewusster Wahrnehmungen und der Homosexualität, die tragende Funktion der Musik. Und dennoch scheint PROFONDO ROSSO, gedreht ab dem 09. September 1974 in sechzehn Wochen in Turin und den De Paolis Studios in Rom, den eigentlichen Beginn der Filmwelt des Dario Argento darzustellen. Die Kunst des Findens, die dieser Film mehr als jeder andere im OEuvre des Regisseurs repräsentiert, liegt dabei vor allem in der Intensivierung aller „argentoesken“ Elemente, einer äußerst konsequenten Intensivierung im Übrigen, die zugleich zu einem immer höheren Grad der Abstraktion führt.

In der Tat ist PROFONDO ROSSO der erste durchgängig abstrakte Film Argentos, ein formell ungemein feingliedriger und schwieriger giallo, dessen einzelne Elemente derart intensiv vorgeführt werden, dass der Film – und dies selbst bei mehrmaligem Anschauen – gleichsam ständig auseinanderzufallen droht. Viele Argento-Interpreten sehen in der erstmaligen Zusammenarbeit des Regisseurs mit der italienischen Progressivrock-Band Goblin den eigentlichen Schlüssel zu diesem ersten unverwechselbarem Film Argentos. Doch auch diese Zusammenarbeit folgt dem Prinzip der Intensivierung: Der Progressiv-Jazz Ennio Morricones aus den ersten drei gialli wird nun in der Klangfarbe und Instrumentierung intensiviert, der Jazz in die Rockmusik transformiert und gegenüber den Dialogen lauter abgemischt, die Kindermelodien werden gar von Goblin beinahe unverändert übernommen. Sicher ist es Argentos unbestreitbarer Einfluss auf seine jeweiligen Musiker sowie seine Arbeitsweise, einer bestimmten Mise-en-scène eine bestimmten Art von Musik zuzuordnen, die diese Kontinuität in erster Linie garantiert. Goblins Musik wirkt allerdings griffiger, weniger schwierig als die Morricones, und diese ist es auch, die in einem nicht unerheblichen Maße zur Popularisierung der Filme Argentos beigetragen hat – nicht zufällig wurde Goblins Soundtrack zu PROFONDO ROSSO in Italien ein Millionenseller.

Ein seltsam leerer Platz, ein einsames beleuchtetes Diner mit bewegungslosen Gästen, davor zwei Menschen, die beiden Musiker Marc (David Hemmings) und Carlo (Gabriele Lavia), auf ihrem nächtlichen Streifzug. Urplötzlich beobachtet einer dieser Nachtgstalten einen entsetzlichen Mord an einem Fenster. Marc eilt zum Tatort, durch einen Gang voller albtraumhafter Gemälde und Spiegel. Der Täter scheint bereits verschwunden, doch irgendetwas glaubt er am Tatort gesehen zu haben, das den entscheidenden Hinweis liefern könnte. Was ist es, das er und der Zuschauer in jener Nacht gesehen haben? Ein plötzlich verschwundenes Gemälde? Eine Reflexion im Spiegel? Vielleicht sogar den Mörder selbst? Marc und der Zuschauer machen sich auf die Suche nach dem Geheimnis dieser Nacht, nach einem lange zurückliegenden, furchtbaren Ereignis – und nach der eigenen Erinnerung. „Der Schlüssel zu allem liegt in der Vergangenheit“, wie Dario Argento behauptet, und auch Marc folgt den verschlungenen Pfaden zurück in diese Vergangenheit, zu einem verfallenen Haus, zu einer Kinderzeichnung, immer weiter zurück, nur um am Ende wieder am Anfang anzukommen – an jenem seltsam leeren Platz und bei seiner Erinnerung. Was hat Marc, was haben wir in dieser Nacht gesehen?…

Neben den psychoanalytischen, sind auch die wahrnehmungspsychologischen Bezugnahmen von Argentos Wahrnehmungskino (Vgl. hierzu: Bildtafel 1) in PROFONDO ROSSO nun enorm intensiviert. Es ist nicht nur die unterbewusste, subliminale Wahrnehmung Marcs (und des Zuschauers) des Killers gleich zu Beginn – tatsächlich wird Carlos Mutter als Mörderin für Sekundenbruchteile in einem Spiegel gezeigt -, sondern auch die Unzuverlässigkeit der Wahrnehmung sowie ihr radikal subjektiver Charakter, die zu den Thematiken des Films werden, hierbei sehr konsequent an Michelangelos Antonionis BLOW UP (1966) anschließend, als dessen filmischer, ja, sogar politischer Kommentar PROFONDO ROSSO gesehen werden kann: „Die Fehleranfälligkeit der Wahrnehmung, die Störung von Kommunikation und der damit einhergehende Verlust von Kontext werden in PROFONDO ROSSO immer wieder thematisiert – in nur teilweise enthüllten Gemälden, in von Lärm gestörten Telefongesprächen, in nicht erkannten oder unsichtbar gemachten Hinweisen – und finden auch auf struktureller Ebene ihre Entsprechung“ (Oliver Nöding). Wenn Antonioni in BLOW UP den Mythos der beat generation und der swinging sixties mit der letztlich gleichgültigen Distanziertheit David Hemmings’ bereits stark gebrochen hat, dann überführt Argento diese Distanziertheit nun in ein abgründiges Spiel von Kommunikationsstörungen, Traumatisierungen, gesellschaftlicher Brüche und letzlich der Isolation seiner Protagonisten. Es ist daher kein Zufall, dass der amerikanische Maler Edward Hopper – neben Antonioni – einen weiteren starken Bezugspunkt von Argentos Film bildet. Die „Tyrannei der Intimität“, die sich bei Hopper stets zeigt, weiß Argento in einigen beeindruckenden Bildern herzustellen – etwa mit diesem direkten Zitat von Hoppers Nighthawks (1942) als Schlüsselort des Films (Vgl. hierzu: Bildtafel 2) -, Bilder, deren Wirkungen und Stimmungen Vincent Price 1972 in seiner Geschichte der amerikanischen Kunst anhand von Edward Hoppers Gemälde Tables for Ladies (1930) sehr gut beschrieben hat: „Nicht die Menschen haben hier eine Persönlichkeit, sondern der Ort. Die Anonymität des kleinen Restaurants schafft eine geradezu heilige Atmosphäre und die Anonymität der Menschen machen aus ihm einen kleinen, traurigen Zufluchtsort… In Nighthawks sehen wir durch die leere Nacht in ein spärlich bevölkertes Diner und durch dieses hindurch die leeren Straßen, die niemandem gehören, außer der Nacht“.

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