Buchankündigung: HOLLYWOOD UND DIE KUNST DES B-FILMS

Herbst 2025:

 

 

100 FILME VON 40 REGISSEUREN: 1916 – 1980.

Inhalt:

Vorwort: Die Kunst des B-Films

1. Kapitel: Die Schönheit der Gefühle in ALLAN DWAN

2. Kapitel: Vordergrund und Hintergrund nach JOSEPH H. LEWIS

3. Kapitel: Im menschlichen Abgrund mit EDGAR G. ULMER

4. Kapitel: Mit JACQUES TOURNEUR bei Einbruch der Dunkelheit

5. Kapitel: BUDD BOETTICHER über den Wert des Menschen

6. Kapitel: Mit SAM FULLER im Krieg

7. Kapitel: IDA LUPINO und der andere Blick

8. Kapitel: Empowerment nach JACK HILL

Supplement: Weitere B-Film-Regisseure

Jack Arnold, Roy Ward Baker, Jack Bernhard, Tod Browning, Thomas Carr, William Castle, Walter Colmes, Roger Corman, Edward Dmytryk, Felix E. Feist, Lewis R. Foster, William Girdler, Byron Haskin, Monte Hellman, Ned Hochman, Jonathan Kaplan, Phil Karlson, Edward Ludwig, Rudolph Maté, Michael Miller, Joseph M. Newman, William Nigh, Arch Oboler, Max Ophüls, Barbara Peeters, Nicholas Ray, Mark Robson, Stephanie Rothman, Sidney Salkow, John Sherwood, Alfred L. Werker, Robert Wise

Index der Filme, Personen und Produktionsfirmen

Vollständiges Inhaltsverzeichnis als PDF

 

Hits: 603

I SAW WHAT YOU DID (1965) von William Castle auf Blu-ray

 

Stellen Sie sich vor, Sie erhalten einen Anruf und jemand sagt zu Ihnen am Telefon: „Ich habe gesehen, was Sie getan haben, und ich weiß, wer sie sind!

William Castles I SAW WHAT YOU DID (ES GESCHAH UM 8 UHR 30) von 1965 mit Joan Crawford und John Ireland erscheint am 12. Nov. 2021 in der „Classic Chiller Collection“ des Magdeburger Labels „Ostalgica“ auf Blu-ray.

Der letzte große Film des „Gimmick-King“ William Castle, gedreht für die Universal International nach einer Romanvorlage von Ursula Curtiss („Der Spielverderber“), ist ein spannender Thriller und tatsächlich so etwas wie die Urvorlage des Teenager-Slashers. Ein Höhepunkt ist eine der interessantesten Reminiszenzen an die Duschmord-Szene aus Alfred Hitchcocks PSYCHO (1960).

 

Wieder eine Zusammenarbeit von „Ostalgica“ mit 35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin. Der Film erscheint als Amaray im Pappschuber mit vielen hochwertigen Extras:

  • Mit dem Remake TODESSPIELE (I SAW WHAT YOU DID, Regie: Fred Walton, 1987) mit Shawnee Smith, Robert und David Carradine auf der Blu-ray (Bild: 1.33:1 [1080p, 23.976, AVC], Laufzeit: 94 Min., Ton: Deutsch, Englisch [beide: 1.0 Mono DTS HD Master Audio])
  • 16-seitiges Booklet (Grafik: Jörg Mathieu) von Robert Zion: “‘Haben Sie gesehen, was Bill Castle getan hat (und wissen Sie, wer er ist)?’ – ‘1. Die Amazone’, ‘2. Quiche Lorraine’, ‘3. Telefonspiele’, ‘4. Kalte Dusche’“
  • Videokommentar von Lars Johansen
  • Deutscher Vorspann
  • Englischer Original-Teaser
  • Englischer Original-Trailer mit William Castle
  • Trailers from Hell mit Larry Karaszewski mit Untertiteln
  • Bildergalerie

Technische Daten:
Es geschah um 8 Uhr 30 (I SAW WHAT YOU DID, William Castle, 1965)
Bild: 1.85:1 (1080p, 23.976, AVC)
Laufzeit: 82 Min.
Ton: Deutsch, Englisch (beide: 1.0 Mono DTS HD Master Audio)
Untertitel: Deutsch, Englisch

 

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LAURA (1944) von Otto Preminger

Laura (Otto Preminger, 1944)

Vincent Price hat in seiner langen Karriere in mehreren Kriminal-Thrillern mitgespielt, die der Schwarzen Serie oder dem Film Noir zuzurechnen sind, so neben Laura u.a. in Leave Her to Heaven (1945), His Kind of Woman (1951) und zuletzt The Heart of Justice (1993). Doch davon gilt heute nur Otto Premingers Laura als Klassiker dieser wohl faszinierendsten, anspruchsvollsten und düstersten aller Film-Strömungen Hollywoods; ein Film, der in einer Reihe mit Meisterwerken wie Edward Dmytryks Murder My Sweet (1945), Robert Siodmaks Criss Cross (1948) oder Joseph H. Lewis Gun Crazy (1949) genannt wird.

Laura weist alle Stilmerkmale des Film Noir auf: Eine skeptisch-pessimistische Grundstimmung, gebrochene und desillusionierte Helden vom Schlage eines Sam Spade, ausnahmslos zwielichtige Charaktere, die männerverschlingende Femme Fatale, eine kammerspielartig ablaufende Jagd nach dem Kriminellen und natürlich bedrückend klaustrophobisch anmutende dunkle Gassen, Treppenhäuser und Räume, auf deren Wänden sich die harten Schatten des Interieurs und der sich beinahe traumwandlerisch bewegenden Protagonisten abzeichnen. Obwohl Laura ein ungewöhnlich hell ausgeleuchteter Film Noir ist, zerfällt auch in ihm, wie stets in den Filmen der Schwarzen Serie, die Wirklichkeit in traumartige Sequenzen, Einstellungen und Bilder, in Rückblenden und visuelle Trümmer, in denen sich Pessimismus, Grauen und düstere Obsessionen manifestieren.

Aber Laura ist dies alles und noch viel mehr. Zunächst ist der Film eine bittere, beißend zynische Studie über die Männerwelt der New Yorker upper class mit ihren Blendern, eingebildeten Gigolos, Intriganten und beinahe unerträglich dekadenten Salonlöwen. Laura ist selbstverständlich auch ein Kriminal- und Liebesfilm; doch vor allem handelt er vom Verlorensein und von der Kälte des in bedingungsloser Egozentrik gefangenen modernen Menschen, von seiner Unfähigkeit, in dem anderen mehr zu sehen als nur das eigene Wunschbild.

Dass Laura “einer der berühmtesten aber doch eigenständigsten Filme der Schwarzen Serie” wurde, wie Hahn/Jansen schreiben, lag wohl vor allem an Otto Preminger, der, von der Fox anfänglich nur als Produzent vorgesehen, ebenso wie Studioboss Darryl F. Zanuck mit den zunächst von Rouben Mamoulian gedrehten Szenen höchst unzufrieden war. Mamoulian, ein vor allem visuell denkender Regisseur, wurde bald von Preminger ersetzt, der selbst die Gründe dafür angab: “Rouben kannte nur nette Leute. Ich verstand die Charaktere in Laura. Sie waren alle Lumpen, genau wie meine Freunde.” “Ich hatte gewisse Zweifel bei Laura“, so Vincent Price, “nicht etwa, weil ich gedacht hätte, dass die Story nicht großartig war oder dass die Rollen nicht großartig waren… Aber wir hatten eine Menge Probleme, denn der Produzent schmiss den ursprünglichen Regisseur Rouben Mamoulian raus und übernahm selbst die Regie. Und er hatte recht. Aber die Besetzung, jeder von uns, verstand damals wirklich nicht, was falsch gelaufen war. Und als wir zum Arbeiten zurückkamen und das ganze Ding mit einem anderen Regisseur neu drehten, waren wir wirklich verärgert, da wir nicht sahen, was dieser eigentlich tat. Es war Otto Preminger. Er aber steht für die Unterschiede in dem Film, die aus ihm einen Erfolg gemacht haben… Denn Otto verstand diese Art Leute. Und der ursprüngliche Regisseur, der ein wirklich sehr guter Regisseur war, hat sie nicht verstanden”.

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Joseph L. Mankiewicz’ DRAGONWYCK (1946)

Dragonwyck (Weisser Oleander, Joseph L. Mankiewicz, 1946)

Connecticut, Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Familie des tiefgläubigen Farmers Ephraim Wells (Walter Huston) erhällt einen Brief von dem Lehnsherren Nicholas Van Ryn (Vincent Price), einem entfernten Verwandten, in dem dieser darum bittet, ihm eine von Wells’ Töchtern als Erzieherin seines Kindes in sein Herrenhaus Dragonwyck am Hudson River zu schicken. Nach einigem Zögern ihres Vaters darf schließlich Miranda (Gene Tierney), ein für die ihr unbekannte Welt des Adels schwärmendes Mädchen voller naiver Lebenslust, diese Reise antreten. Aber Miranda findet dort keineswegs die von ihr erwartete glitzernde Welt des Adels vor. In dem protzigen Dragonwyck residiert Van Ryns verfressene und verunsicherte Frau Johanna (Vivienne Osborne). Unter einer Fassade höflicher Umgangsformen verbergen sich ein untergründiger familiärer Hass und tödliche Langeweile, nur mühsam kaschiert von der unvergleichlichen Arroganz Van Ryns und einem verzweifelten Festhalten an starren Konventionen.

Eine beklemmende Atmosphäre, die sich in den tieftraurigen Augen von Van Ryns Tochter Katrina (Connie Marshall) widerspiegelt.

Überdies beginnen die Farmer unter der Führung des jungen Arztes Dr. Turner (Glenn Langan) gegen ihren Lehnsherren zu rebellieren. Obwohl der Aufstand der Farmer gegen das Pachtgesetz sich ausweitet, besteht Van Ryn auf sein auf das Jahr 1630 zurückgehendes “verbrieftes Recht” als Patron. Doch der Kampf um die Besitzrechte des Landes wird von der familiären Tragödie überschattet: Während Johanna mit einer Erkältung im Bett liegt, stellt ihr Van Ryn in vermeintlich fürsorglicher Absicht einen Oleanderbaum in das Schlafzimmer. Als sie am darauffolgenden Tag stirbt, steht der von Van Ryn eigens konsultierte Dr. Turner vor einem Rätsel. Schon bald nach dem plötzlichen Tod seiner Frau gesteht der Patron der verwirrten Miranda seine Liebe – und auch, dass Johanna nach der Geburt ihrer Tochter keine Kinder mehr bekommen konnte (“Es traf mich wie ein Todesurteil, dass Dragonwyck keine männlichen Erben haben sollte”). Kurz vor der Rückkehr zu ihrer Familie wird auch Dr. Turners Antrag von Miranda abgewiesen.

Nachdem Miranda nach Connecticut zurückgekehrt ist, tauch schon bald Van Ryn auf und hält um die Hand des jungen Mädchens an. Die beiden heiraten – dem jungen Glück scheint nichts mehr im Wege zu stehen.

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